Immer mehr Unternehmen werben mit fairer und nachhaltiger Mode. Es scheint, dass das Bewusstsein für Mode, die lange hält und nachhaltig produziert wird, sich bei einem Großteil der Bevölkerung verankert hat. Ein genauerer Blick zeigt jedoch, dass viele Unternehmen mit diesem Gedankengut nur werben, aber die Praxis anders aussieht. Um das Thema genauer zu durchleuchten ist es in erster Linie wichtig sich folgende Frage zu stellen: Was ist faire und nachhaltige Mode eigentlich?
Fair Fashion umschließt viele Aspekte. Zum einen kommen umweltfreundliche Materialien, die soziale und ökologische Standards bei der Herstellung einhalten, zum Einsatz. Zum anderen verschreibt sich faire Mode dem kompletten Verzicht von tierischen Bestandteilen. In erster Linie geht es aber in allen Bereichen darum, einen respektvollen Umgang mit dem Planeten, Menschen und Tieren zu haben. Die Rechnung ist eigentlich eine simple: Es sollen weder die Ressourcen des Planeten noch Menschen und Tiere für Mode ausgebeutet werden.
Klingt leicht, ist es aber nicht. Lange Zeit war nachhaltige Mode kein Thema. Viele Großunternehmen haben angefangen schnell und viel zu produzieren – zur Freude der Konsumenten. Der Trend ging dahin, oft und viel zu kaufen. Modisch zu sein und die neuesten Trends mitzuverfolgen, wurde für eine große Masse möglich. So schnell sich die Produktion von Fast Fashion vergrößerte, so schnell wurde Klimaaktivisten klar: Die Reißleine muss gezogen werden. Auch spätestens als die Modeindustrie es im Ranking, nach der Ölindustrie, auf den zweiten Platz der schmutzigsten Industrien weltweit geschafft hatte, konnten die Warnsignale nicht mehr ignoriert werden.
Viele Organisationen haben mit Aufklärungsarbeit begonnen, um Missstände, die durch die Produktion von Fast Fashion entstehen aufzuzeigen. Bilder von ArbeiterInnen, die unter schwierigsten Bedingungen arbeiten mussten und täglich Giftstoffen ausgesetzt wurden, sowie Tonnen von Müll in den Meeren gingen um die Welt. Wissenschaftler warnten, dass sich die Lebenszeit von ganzen Dörfern sich deutlich verringerten.
Ein gemeinsames Ziel wurde deklariert: Die Message muss bei der breiten Öffentlichkeit ankommen und eine Veränderung stattfinden. Jetzt liegt die Verantwortung bei jedem einzelnen. In erster Linie geht es darum sich vermehrt mit Produkten auseinanderzusetzten und sich die Frage zu stellen, woher die Ressourcen dafür kommen und unter welchen Bedingungen die Ware hergestellt wird, denn eines ist klar: Jeder Einkauf zählt.
Die nachhaltige Modeindustrie hat auch der Überproduktion von Ware den Kampf angesagt. Denn feststeht, dass eine Überproduktion mit viel Müllproduktion einher geht.
Bevor Stillfashion ins Leben gerufen wurde, haben wir uns genau mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Klar war bereits vor der Gründung, dass Stillfashion in jedem Fall eine Slow Fashion Brand sein wird. So wird unsere Mode ausschließlich in europäischen Familienbetrieben fair und nachhaltig produziert. Neben den fairen Bedingungen vor Ort, ist uns auch die Herkunft der Materialien besonders wichtig, weswegen wir ausschließlich TENCEL™ Modalfaser/Lyocell, Bio-Baumwolle und Bio-Leinen verwenden. Ausschlaggebend für die Verwendung von TENCEL™ Modalfaser war, dass der Ursprung in schnell nachwachsendem Eukalyptus oder nachhaltig bewirtschaftetem Buchenholz (aus FSC-zertifizierten Wäldern) liegt. Weiters ist durch einen geschlossenen Produktionszyklus der Wasser- und Energieverbrauch sehr gering. So benötigt die Herstellung von TENCEL™ Modalfaser nur rund 30% von dem Wasser, welches für die gleiche Menge Viskose benötigt wird.
Aber nicht nur die Liebe für unseren Planeten ist einer der Gründe, weswegen bei Stillfashion das Thema der Nachhaltigkeit großgeschrieben wird, sondern auch weil die Schwangerschaft einen verändert. Sobald klar wird, dass man künftig die Verantwortung für einen kleinen Menschen trägt, kommt bei vielen Eltern mehr Bewusstsein dafür auf, in welchem Zustand man die Welt für die künftigen Generationen hinterlassen möchte und welche Vorbildwirkung man ausübt. Ein weiterer Grund warum vielen Frauen das Thema vor allem in der Schwangerschaft wichtig ist: In Fast Fashion befinden sich viele Giftstoffe in den Materialen, die über die Haut aufgenommen werden können. Indem synthetische oder giftig gefärbte Kleidung getragen wird, schleusen sich gefährliche Stoffe in unser System ein.
Nicht nur weil wir wissen, dass jeder Einkauf zählt, sondern weil wir der Meinung sind, dass sich die Modeindustrie auf lange Sicht verändern muss, setzen wir mit Stillfashion ein Zeichen. Für uns ist klar: Unsere Produkte müssen nicht nur fair produziert werden, sondern auch vor und nach einer Schwangerschaft und Stillzeit getragen werden können. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die verschiedenen Aspekte einer nachhaltigen Modelinie in den Vordergrund zu stellen, ohne außer Augen zu lassen, dass Mode funktional sein sollte, Design begeistern soll und vor allem, dass Mode Spaß machen muss.